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Natürlich steht die berufliche Entwicklung und Eignung für die gewünschte Stelle dabei im Vordergrund. Jedoch solltest du außer auf die arbeitstechnisch wichtigen Stationen und Fakten dein Augenmerk auf das Gesamtbild des Lebenslaufes legen. Schließlich spiegelt deine Biografie etwa durch die Angabe deiner Hobbys auch persönliche Anteile wider, die einem Personaler den Blick für eventuell entscheidende Kennzeichen öffnen.
Wenn es dir als Bewerber gelingt, dich für den gefragten Arbeitsplatz als qualifiziert, zuverlässig und fachkundig darzustellen, wird einem Vorstellungsgespräch kaum etwas im Wege stehen. Inwieweit darfst du aber die blanken Tatsachen zu deinen Gunsten ausschmücken oder gar verändern?
Etwas oder auch etwas mehr verschönern?
Keine Frage: Ein hübsch verpacktes Geschenk erweckt bei dem Beschenkten Interesse und Freude beim Auspacken. Doch dürfen auch Bewerber, die sich für eine Arbeitsstelle oder ein Praktikum bewerben, durchAufpolieren ihres Werdeganges Neugier und Beachtung beim Adressaten schüren? Du darfst nicht nur – du solltest sogar Wert darauf legen, ein Erfolg versprechendes Image von dir selbst zu erarbeiten.
Erfahrene Personalleiter sind ausdrücklich darauf eingerichtet und erwarten von den Bewerbern eine gewisse Optimierung ihres Lebenslaufes. Also tu als Interessent gut daran, beim Verfassen der Biografie auf eine begünstigende Wortwahl zu achten und genau zu prüfen, welche Faktoren du hervorheben willst. Hierbei solltest du die spezifischen Belange der erwünschten Arbeitsstelle nicht aus den Augen verlieren.
Wenn etwa bei der Tätigkeit Sprachkenntnisse von Vorteil sind, könntest du deinen letzten Urlaub im Ausland als eine Sprachreise verkaufen, wobei der Besuch eines Sprachkurses in dem für dich günstigen Fall Bestandteil der Reise war. Stell deine erworbenen Sprachkenntnisse jedoch auf keinen Fall in ein übertriebenes Licht, an dem du dich schon während eines Bewerbungsgespräches die Finger verbrennen könntest. Eine kurze Zeit der Arbeitslosigkeit kannst du kaschieren, indem du die Phase als berufliche Neuorientierung definierst, die du dann auch im besten Fall durch die nachweisliche Teilnahme an Seminaren, Praktika oder Firmenbesichtigungen glaubhaft untermauern kannst. Erlaubt ist also nur, was den wahren Kern deiner Kenntnisse oder Erfahrungen ohne zu große Übertreibungen ausschmückt. Stell dir immer vor, dass du in einem Vorstellungsgespräch Rede und Antwort stehen musst – vor dem Personalleiter mit deinem Lebenslauf auf seinem Schreibtisch!
Bessere Karten durch Begründen statt Verheimlichen
Bescheidenheit mag eine Zier sein, doch ist sie in diesem Fall weder vorteilhaft noch angebracht. Du solltest dich nicht scheuen, deine Stärken und spezifischen Kenntnisse geschickt hervorzuheben. Doch wirst du deinen Weg mit Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit besser und vor allem für dich angenehmer meistern als mit dick aufgetragener Prahlerei.
Kürzere Lücken im Lebenslauf zeugen heutzutage nicht zwingend von einem professionellen Makel. Vor allem nicht dann, wenn die Ausfälle plausibel begründet werden. Finde lieber einleuchtende Begründungen für eventuelle Schwächen und überzeuge den Personaler mit Authentizität. Denn auch das Verschweigen einer Realität, die für die angestrebte Arbeitsstelle maßgeblich sein könnte, vermag sich zu deinen Ungunsten auszuwirken.
Rechtliche Konsequenzen
Zuerst weißt nur du, ob du schamlos übertrieben oder sogar gelogen hast. Doch es braucht meistens nicht viel Zeit, bis auch der Personalleiter es herausfindet. Oft genügt ihm bereits der Blick auf einen allzu geschliffenen Lebenslauf oder andere Auffälligkeiten. Oder er hakt gezielt während des Vorstellungsgespräches nach – und schon sitzt du in der Klemme. Es ist nie zu spät für eine Firma, die Unwahrheiten im Lebenslauf zu entlarven. Solltest du eine Einstellung erreicht haben, droht im Fall unwahrer Angaben in deiner Bewerbung die fristlose Kündigung, wenn nicht Schlimmeres.
Deinen Lebenslauf unterzeichnest du als Dokument mit Datum, Ortsangabe und Unterschrift. Falsche Angaben darin werden somit nicht als Kavaliersdelikt gewertet; viel mehr können sie dir wegen Betruges sogar eine Klage auf Schadensersatz ins Haus flattern lassen. Von daher wirst du durch Angaben mit wahren Inhalten nicht nur ein besseres Ruhekissen für die Nacht finden, sondern im erfolgreichen Fall deine beruflichen Aufgaben unbelastet und konzentriert zur Zufriedenheit aller erfüllen.