Skatermode sollte vor allem praktisch sein

Natürlich ist es beim Skaten wichtig, dass ein Skater ein paar Tricks beherrscht und dass er einen gewissen Style hat, wenn er auf dem Brett steht. Wie er aussieht und was er trägt, ist aber auch nicht unwichtig. Da Vans robuste Schuhe mit einer sehr abriebfesten Sohle produzierte, die noch dazu sehr günstig waren, trugen die revolutionären Skater der Siebziger eben Vans. Später zogen sie auch Baggy Pants an. Je weiter die Hose, je tiefer der Schritt, desto besser. Damit wollte man verhindern, dass das Brett bei einem missglückten Trick schmerzhaft in den Schritt traf. Auch der Hang zu eigentlich zu großen XXL-Klamotten soll aus einem Schutzbedürfnis heraus entsprungen sein: Je mehr Stoff man trägt, desto weniger nackte Haut kann man beim Sturz aufschürfen.

Mode trägt zur Szene-Identifikation bei

In den 1980er Jahren etablierten sich immer mehr kleine Skateboard-Firmen, die neben Boards und Zubehör auch Schuhe und Kleidung produzierten. Für die großen Konzerne war der Skatermarkt noch nicht interessant, also schuf sich die Szene ihre eigenen Strukturen. Diese Unabhängigkeit vom Massenpublikum und das Gefühl der Eigenständigkeit prägen die Szene bis heute. Wer skatete, war Mitglied eines besonderen Clubs, und viele Skater waren insgeheim stolz auf diesen Status. Und zur Identifikation mit der Szene nach innen und nach außen gehörten auch der Look und die Klamotten: Wer welche Marke trug und somit unterstützte, war ebenso wichtig wie die Bands, die jemand hörte.

Das ist inzwischen anders: Skaterwear ist salonfähig geworden. Sportmarken wie Nike, Adidas oder Puma haben die Skater und jene, die gerne Skater wären, als Zielgruppe erkannt. Die Hersteller greifen die Trends von der Straße auf und machen ein Geschäft damit. Immer mehr Jugendliche tragen Skater-Klamotten oder integrieren Elemente davon in ihr Outfit, ohne direkt Teil der Szene zu sein. Sie drücken damit ihre Sympathie mit der Skaterkultur aus oder benutzen die Schuhe von Vans und Pullis von Carhartt, um cool, frisch und jung zu wirken – oder um sich so zu fühlen.

2010 wurde nach Schätzungen der Financial Times bloß ein Zehntel der Umsätze im Skateboard-Bereich mit Hardgoods erwirtschaftet, also mit Brettern, Rollen, Achsen und Tapes. Das meiste verdienen die Hersteller an den Softgoods, das heißt mit Schuhen und Klamotten.

Skatepunk – der Sound zum Sport

Doch die Mode ist nur ein Element der Skatekultur. Auch die Musik, die man beim Skaten hört und damit assoziiert, spielt eine wichtige Rolle. Um ihr Rebellentum und ihre Andersartigkeit zu demonstrieren, hören viele Skater gerne Punkrock und Hardcore: Musik, die ebenfalls aus der Subkultur kommt. In den 1980er Jahren entstand sogar ein neues Musikgenre, der Skatepunk. Es überrascht nicht, dass die meisten Bands dieses Genres aus Kalifornien stammten, der Heimat des Skateboardens. Schnelle Rhythmen, harte, laute Gitarren und Songs, die von den Alltagsproblemen meist junger Menschen handeln, bildeten den Soundtrack unzähliger Skatevideos. Bands wie NOFX, Bad Religion, Sick Of It All oder Pennywise waren immer im Ghettoblaster mit dabei, wenn sich ein paar Jugendliche zum „Shredden“ trafen.

Eine Jugendkultur, die bleibt!

Das Problem, dass die Szene zu groß geworden ist, dürfte sich allerdings von selbst lösen. Denn ein Blick in die Vergangenheit zeigt: In den vergangenen Jahrzehnten hat das Skaten zwar viele Boomphasen erlebt, aber eben auch Durststrecken, in denen Gesundschrumpfungsprozesse stattfanden.

Ganz verschwinden dürfte das Skaten allerdings nicht mehr so schnell. Seine Langlebigkeit hat der Sport schon bewiesen. Seit mehr als 40 Jahren entdecken immer wieder neue Generationen den Reiz, sich auf vier Rollen eine Rampe runterzustürzen oder ein Geländer entlangzuschlittern. Und weil Skaten so viel Zeit und Übung erfordert, bis man es halbwegs raushat, fühlen sich die Skater ihrem Sport und der Szene sehr verbunden. Für viele gilt: Einmal Skater, immer Skater.

 

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Und hier gibt es noch ein tolles Video vom "Go Skatboarding Day 2014"!

 

 

 

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